Erfolg durch Wandel

Ein Gespräch mit Klaus und Marcel Hanselmann

E+H Versicherungsmakler übergibt seinen Firmenkundenbereich an den Versicherungsmakler MRH Trowe und konzentriert sich unter dem neuen Namen ease nun vollständig auf die Immobilienwirtschaft – eine Entwicklung, die weit mehr als nur eine gesellschaftsrechtliche Dimension hat. Es geht noch mehr als zuvor um Daten, Prozesse und Schadenprävention. Die Transformation von E+H zu ease ist auch eine sukzessive, aber behutsame vom Dienstleister zum Tech-Unternehmen, das die Rolle eines Risikomanagers für die Immobilienwirtschaft anstrebt. Unsere Technologiestärke in Daten und Prozessen hilft uns dabei, für die Bedürfnisse unserer Kunden und für Störfälle aller Art die bestmöglichen Lösungen zu finden. Das wird auch mit der Wortschöpfung „Lösungsmakler“ deutlich, denn es geht stets um die Lösung von Herausforderungen. Die Services und Produkte, die dafür zum Einsatz kommen, sind nur Mittel zum Zweck, richten sich immer nach aktuell zu lösenden Problemen und sollen stets den Hausverwalter und dessen Kunden entlasten. Dass die Versicherung an sich dabei nur eine von vielen Lösungen ist, versteht sich dabei fast von selbst. Ein spannender Prozess, über den wir uns mit den beiden Geschäftsführern Klaus und Marcel Hanselmann unterhalten haben.  

Klaus, Du hast das Unternehmen E+H vor über 20 Jahren als Kleinbetrieb übernommen und begleitest bis heute eine dynamische Entwicklung als Geschäftsführer.
Gib uns doch bitte einen Einblick in Deine Gefühlswelt beim Gedanken daran, dass der Name E+H nun weiterzieht?

Klaus Hanselmann: Die Geschichte von E+H war über all die Jahre geprägt von Wandel, wir waren an der Stelle immer dynamisch und das war rückblickend betrachtet auch der Schlüssel zu unserem Erfolg. Das bezieht sich auch nicht nur auf den Zuschnitt unseres Portfolios. Wenn ich überlege, wie wir in Waldbronn mit zwei Mitarbeitern angefangen haben und mir anschaue, dass wir an der Wilhelm-Becker-Straße heute mit über 60 Kolleginnen und Kollegen in einem der modernsten Workspaces arbeiten, ist das schon eine gewaltige Veränderung und das macht Spaß. Nicht vergessen sollten wir in dem Zusammenhang die Gründung von zeitsprung, wo heute marktführende Lösungen für die Vernetzung der Versicherungsbranche entstehen. Vor diesem Hintergrund freue ich mich auch auf den nächsten Entwicklungsschritt.


Marcel, wenn wir nun mal über das Leistungsangebot schauen, fällt auf, dass E+H lange Jahre fast ausnahmslos alle Branchen mit Versicherungslösungen versorgt hat und das auch sehr erfolgreich. Wie kommt es nun dazu, dass sich ease künftig nur noch auf eine einzige Branche fokussiert?

Marcel Hanselmann: Es mag auf den ersten Blick überraschen, ein doch ordentlich großes Feld, das man auch professionell bewirtschaftet hat, einfach so abzugeben. Wir stehen aber einem grundlegenden Wandel bei den Erwartungen und Bedürfnissen in der Gesellschaft – und damit auch bei unseren Kunden und Partnern – gegenüber. Der Markt möchte heute spezialisierte Anbieter, die ganzheitliche Lösungen und Services aus einer Hand bieten. Trends und Neuentwicklungen folgen heute Schlag auf Schlag, sodass Unternehmen ganzheitlich agierende Partner brauchen, die sie in unserer schnelllebigen Zeit verlässlich begleiten und Kunden zuvorkommend behandeln. Die Fortschritte bei Künstlicher Intelligenz, dem Internet of Things und die daraus resultierende Beschleunigung in den Bereichen Vernetzung und Digitalisierung sind dabei nur einige Beispiele. Das Modell der Zukunft ist daher unserer Einschätzung nach nicht mehr das Ein-Produkt-Portfolio für alle Branchen, sondern das funktionierende Ökosystem, das alle Bedürfnisse für eine spezialisierte Branche berücksichtigt. Wir sahen uns schon immer als Anbieter, der sein Portfolio nach den Anforderungen der Kunden ausgerichtet hat. Das entwickeln wir nun weiter.

Warum fiel die Wahl dabei auf die Immobilienwirtschaft – E+H begleitete ja auch verschiedene andere Branchen, die für solch eine strukturelle Entwicklung ebenfalls infrage hätten kommen können?

Klaus Hanselmann: Die Immobilienwirtschaft ist bei uns im Hause schon seit Jahren die Branche, auf der der Fokus liegt. Hier gehörten wir schon zu E+H Zeiten zu den bestimmenden Dienstleistern am Markt und konnten uns als Innovationsführer einen Namen machen. Das so als alleinigen Grund zu sehen, würde aber zu kurz greifen, denn die Stellung im Markt der Immobilienwirtschaft, die wir uns mit E+H aufgebaut haben, kommt nicht von ungefähr. Die Unternehmen der Immobilienbranche stecken ebenso in einem grundlegenden strukturellen Entwicklungsprozess und der Druck auf die entwicklungsscheuen Vertreterim Markt wächst. Die Unternehmen brauchen ein weitblickendes Gesamtpaket im Bereich der Störfalllösungen, das vor allem auch belastbare und effiziente Prozesse bieten kann.  
Die Kompetenz hier verschafft uns die Mittel, ein Portfolio zu entwickeln, das gerade die immobilienwirtschaftlichen Unternehmen benötigen. Es geht dabei auch um das permanente Suchen nach Verbesserung. So begegnen wir der Prämienentwicklung mit weitergehenden Gedanken im Bereich der Datenanalyse und Schadenprävention, um Risiken für Versicherungen wieder attraktiv zu machen.

Wie genau ist das ease Portfolio aufgebaut?

Klaus Hanselmann: Die Basis ist immer eine Kombination aus unserem Team, unserer Arbeitsumgebung, guter Prozesse und dem führenden Standard in Sachen IT, Daten & Vernetzung. Darauf stehen unsere drei bestimmenden Bereiche: die Risikoprävention, worunter alle Technologien und Mechanismen fallen, die Schäden vermeiden, das Portfoliomanagement, also die effiziente, reibungslose Absicherung für Schadenfälle und die Datenanalyse sowie das Schadenmanagement, das sich mit der unkomplizierten Behebung von Schäden befasst. Hinzukommt ein umfangreiches Mehrwerteprogramm mit verschiedenen Fachmedien, Fortbildungen und weiteren Veranstaltungen.

Wir haben zeitsprung bereits angesprochen. Könntest Du, Marcel, uns einen noch detaillierteren Einblick geben, wie ease von zeitsprung inspiriert wird?

Marcel Hanselmann: zeitsprung gehört zu den anerkannten Marktführern für digitale Kommunikationslösungen in der Versicherungswelt. Das bedeutet, dass unsere Lösungen den Transfer von Geschäftsprozessen und Daten so vereinfachen, dass er ohne manuellen Aufwand auskommt. Das ist ein unwahrscheinlich großer Hebel in der Versicherungsbranche und ebenso in der Immobilienwirtschaft. In beiden Märkten steigt der Preisdruck ebenso wie die Regulatorik, was strukturelle Entwicklungen nötig macht, um mit Effizienzsteigerungen im Arbeitsablauf die Wirtschaftlichkeit auch in Zukunft zu sichern. Davon verstehen wir bei uns in der Unternehmensgruppe eine ganze Menge.
Es ist aber nicht nur das konkrete Know-how, das hilft.
Noch entscheidender ist vielleicht sogar das Mindset, das sich ease an der Stelle von zeitsprung abschaut und das sich nicht mit einer schlechten, ja nicht mal mit der zweitbesten Lösung zufriedengibt. Es ist die Herangehensweise eines Entwicklers, immer Optimierungspotenzial zu suchen und dann auch unbequeme Wege zu gehen, um dieses zu heben. Diese Herangehensweise hat ease von zeitsprung und wendet sie heute eigenständig an.    

Wenn man nun über Entwicklungen dieser Tragweite spricht, geht es ja immer auch um den Zeitpunkt, wann sie zum Erfolg führen. Warum ist jetzt genau der richtige
Zeitpunkt, um mit der ease Vision an den Markt zu gehen?

Marcel Hanselmann: Das ist alles ein Prozess. Irgendwann vor vielen Jahren haben wir begonnen, uns der Immobilienwirtschaft verstärkt zu widmen und vieles hier neu zu denken. Dann sind wir mit unserem Serviceangebot in diesem Bereich immer besser und umfangreicher geworden, haben immer besser verstanden, wo die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Branche liegen und wie wir Lösungen dafür bieten können. Wir können aber an dieser Stelle nicht davon ausgehen, dass wir am Ziel wären und das Ganze jetzt in ease verewigen. Es sind nicht nur wir dynamisch – der gesamte Markt und seine Herausforderungen entwickeln sich ebenso und so wird auch unser Portfolio immer einer dynamischen Entwicklung unterliegen, die stets den bewussten und unbewussten Bedürfnissen einen Schritt voraus sein muss. Man könnte es vielleicht eher so beschreiben, dass verschiedene interne Faktoren und die Bereitschaft für unsere
Vision am Markt genau jetzt die entscheidende Schwelle erreicht haben, um diesen Schritt zu gehen und deshalb ist es für uns der perfekte Zeitpunkt für ease. Ich möchte dabei aber betonen, dass bei aller Fokussierung auf Prozesse und Automatismen der Mensch bei ease weiterhin genauso im Mittelpunkt stehen wird, wie wir das bei E+H auch immer gelebt haben.

Sind die Unternehmen am Markt für dieses Angebot heute schon offen, denn es bedeutet schon, einen großen Schritt aus den lange ausgetretenen Pfaden hinaus zu machen?

Klaus Hanselmann: Hier kann man sicher nicht den gesamten Markt über einen Kamm scheren, aber wir sind diesen Weg ja bereits als E+H über mehrere Jahre gegangen und das auch mit Erfolg. Es geht nun um eine weitergehende Evolution und nicht um eine Revolution. Wir haben jahrelang den Markt analysiert und verkürzt gesagt traten zu diesem Thema zwei Dinge sehr klar zutage. Diese Entwicklung zielt zum einen genau auf die Lösung der aktuellen Herausforderungen, die vor allem unter den Hausverwaltungen immer stärker an Präsenz gewinnen. Zum anderen wird sich der Markt teilen in Unternehmen, die bereit sind, einen progressiven Weg zu gehen und andere, die an ihrem Geschäftsmodell der letzten Jahrzehnte festhalten. Sicher ist aber, dass es mit dem Geschäftsmodell von damals auf Dauer weder für eine Hausverwaltung noch für einen Makler machbar sein wird. Das Problem dabei ist, dass die Tragweite einer solchen Entwicklung meist erst im Nachhinein so richtig deutlich wird. Die Herausforderung besteht daher, im Vorfeld den Weg dort hin Schritt für Schritt zu gehen.

Was genau sind denn solche Zöpfe, die man nun abschneiden sollte?

Marcel Hanselmann: Das umfassend hier zu erschließen, würde sicher den Rahmen sprengen, aber ein gutes Beispiel ist der klassische Versicherungsmakler. Wer als Hausverwalter den klassischen Versicherungsmakler sucht, wird es schwer haben, denn dieser hat seinen Fokus nur auf dem Versicherungsvertrag. Das macht er vielleicht auch gut, aber wenn wir zukunftsfähig werden wollen, müssen wir uns auch mit den Bereichen links und rechts davon beschäftigen. In diesem Fall würde das beispielsweise bedeuten, sich mit der Datenerfassung und -analyse und der Vermeidung oder zumindest mit der Früherkennung von Gebäudeschäden auf der einen Seite und auf der anderen Seite mit dem Aufbau guter Prozesse für eine reibungslose Abwicklung im Schadenfall auseinanderzusetzen. Intelligente Gebäude, die mit innovativer Sensorik und Aktorik Schadenquoten minimieren können, werden im Schadenmanagement zunehmend an Bedeutung gewinnen. Hier sind wir auch heute schon sehr weit. Es geht aber nicht darum, heute und jetzt das perfekte Portfolio aufzustellen, sondern vielmehr stets für die zukünftige Entwicklung flexibel und gerüstet zu sein. Es geht bei den alten Zöpfen aber auch um Themen wie die Einzelvergabe von Handwerkerleistungen, die schnell zum Chaosfaktor werden. Gute Handwerkerorganisationen machen hier mit ihren professionellen Strukturen die eigene Arbeit deutlich leichter.

Kann man gerade an solchen Stellen auch mit ease zusammenarbeiten und trotzdem eigene Wünsche einbringen?

Marcel Hanselmann: Grundsätzlich sind wir natürlich für die Vorstellungen und Ziele unserer Kunden offen. Wir müssen an dieser Stelle aber offen sprechen und wenn ein Kunde seine übergeordneten Unternehmensziele mit uns erreichen möchte, nämlich die Steigerung seiner Effizienz und die Entlastung von Arbeit, tun wir ihm keinen Gefallen, wenn wir das mit der Umsetzung von hinderlichen Sonderlösungen in Gefahr bringen und dadurch das Ziel verwässern, denn Standards sind was Gutes.

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E+H Versicherungsmakler übergibt seinen Firmenkundenbereich an den Versicherungsmakler MRH Trowe und konzentriert sich unter dem neuen Namen ease nun vollständig auf die Immobilienwirtschaft – eine Entwicklung, die weit mehr als nur eine gesellschaftsrechtliche Dimension hat. Es geht noch mehr als zuvor um Daten, Prozesse und Schadenprävention. Die Transformation von E+H zu ease ist auch eine sukzessive, aber behutsame vom Dienstleister zum Tech-Unternehmen, das die Rolle eines Risikomanagers für die Immobilienwirtschaft anstrebt. Unsere Technologiestärke in Daten und Prozessen hilft uns dabei, für die Bedürfnisse unserer Kunden und für Störfälle aller Art die bestmöglichen Lösungen zu finden. Das wird auch mit der Wortschöpfung „Lösungsmakler“ deutlich, denn es geht stets um die Lösung von Herausforderungen. Die Services und Produkte, die dafür zum Einsatz kommen, sind nur Mittel zum Zweck, richten sich immer nach aktuell zu lösenden Problemen und sollen stets den Hausverwalter und dessen Kunden entlasten. Dass die Versicherung an sich dabei nur eine von vielen Lösungen ist, versteht sich dabei fast von selbst. Ein spannender Prozess, über den wir uns mit den beiden Geschäftsführern Klaus und Marcel Hanselmann unterhalten haben.  

Klaus, Du hast das Unternehmen E+H vor über 20 Jahren als Kleinbetrieb übernommen und begleitest bis heute eine dynamische Entwicklung als Geschäftsführer.
Gib uns doch bitte einen Einblick in Deine Gefühlswelt beim Gedanken daran, dass der Name E+H nun weiterzieht?

Klaus Hanselmann: Die Geschichte von E+H war über all die Jahre geprägt von Wandel, wir waren an der Stelle immer dynamisch und das war rückblickend betrachtet auch der Schlüssel zu unserem Erfolg. Das bezieht sich auch nicht nur auf den Zuschnitt unseres Portfolios. Wenn ich überlege, wie wir in Waldbronn mit zwei Mitarbeitern angefangen haben und mir anschaue, dass wir an der Wilhelm-Becker-Straße heute mit über 60 Kolleginnen und Kollegen in einem der modernsten Workspaces arbeiten, ist das schon eine gewaltige Veränderung und das macht Spaß. Nicht vergessen sollten wir in dem Zusammenhang die Gründung von zeitsprung, wo heute marktführende Lösungen für die Vernetzung der Versicherungsbranche entstehen. Vor diesem Hintergrund freue ich mich auch auf den nächsten Entwicklungsschritt.


Marcel, wenn wir nun mal über das Leistungsangebot schauen, fällt auf, dass E+H lange Jahre fast ausnahmslos alle Branchen mit Versicherungslösungen versorgt hat und das auch sehr erfolgreich. Wie kommt es nun dazu, dass sich ease künftig nur noch auf eine einzige Branche fokussiert?

Marcel Hanselmann: Es mag auf den ersten Blick überraschen, ein doch ordentlich großes Feld, das man auch professionell bewirtschaftet hat, einfach so abzugeben. Wir stehen aber einem grundlegenden Wandel bei den Erwartungen und Bedürfnissen in der Gesellschaft – und damit auch bei unseren Kunden und Partnern – gegenüber. Der Markt möchte heute spezialisierte Anbieter, die ganzheitliche Lösungen und Services aus einer Hand bieten. Trends und Neuentwicklungen folgen heute Schlag auf Schlag, sodass Unternehmen ganzheitlich agierende Partner brauchen, die sie in unserer schnelllebigen Zeit verlässlich begleiten und Kunden zuvorkommend behandeln. Die Fortschritte bei Künstlicher Intelligenz, dem Internet of Things und die daraus resultierende Beschleunigung in den Bereichen Vernetzung und Digitalisierung sind dabei nur einige Beispiele. Das Modell der Zukunft ist daher unserer Einschätzung nach nicht mehr das Ein-Produkt-Portfolio für alle Branchen, sondern das funktionierende Ökosystem, das alle Bedürfnisse für eine spezialisierte Branche berücksichtigt. Wir sahen uns schon immer als Anbieter, der sein Portfolio nach den Anforderungen der Kunden ausgerichtet hat. Das entwickeln wir nun weiter.

Warum fiel die Wahl dabei auf die Immobilienwirtschaft – E+H begleitete ja auch verschiedene andere Branchen, die für solch eine strukturelle Entwicklung ebenfalls infrage hätten kommen können?

Klaus Hanselmann: Die Immobilienwirtschaft ist bei uns im Hause schon seit Jahren die Branche, auf der der Fokus liegt. Hier gehörten wir schon zu E+H Zeiten zu den bestimmenden Dienstleistern am Markt und konnten uns als Innovationsführer einen Namen machen. Das so als alleinigen Grund zu sehen, würde aber zu kurz greifen, denn die Stellung im Markt der Immobilienwirtschaft, die wir uns mit E+H aufgebaut haben, kommt nicht von ungefähr. Die Unternehmen der Immobilienbranche stecken ebenso in einem grundlegenden strukturellen Entwicklungsprozess und der Druck auf die entwicklungsscheuen Vertreterim Markt wächst. Die Unternehmen brauchen ein weitblickendes Gesamtpaket im Bereich der Störfalllösungen, das vor allem auch belastbare und effiziente Prozesse bieten kann.  
Die Kompetenz hier verschafft uns die Mittel, ein Portfolio zu entwickeln, das gerade die immobilienwirtschaftlichen Unternehmen benötigen. Es geht dabei auch um das permanente Suchen nach Verbesserung. So begegnen wir der Prämienentwicklung mit weitergehenden Gedanken im Bereich der Datenanalyse und Schadenprävention, um Risiken für Versicherungen wieder attraktiv zu machen.

Wie genau ist das ease Portfolio aufgebaut?

Klaus Hanselmann: Die Basis ist immer eine Kombination aus unserem Team, unserer Arbeitsumgebung, guter Prozesse und dem führenden Standard in Sachen IT, Daten & Vernetzung. Darauf stehen unsere drei bestimmenden Bereiche: die Risikoprävention, worunter alle Technologien und Mechanismen fallen, die Schäden vermeiden, das Portfoliomanagement, also die effiziente, reibungslose Absicherung für Schadenfälle und die Datenanalyse sowie das Schadenmanagement, das sich mit der unkomplizierten Behebung von Schäden befasst. Hinzukommt ein umfangreiches Mehrwerteprogramm mit verschiedenen Fachmedien, Fortbildungen und weiteren Veranstaltungen.

Wir haben zeitsprung bereits angesprochen. Könntest Du, Marcel, uns einen noch detaillierteren Einblick geben, wie ease von zeitsprung inspiriert wird?

Marcel Hanselmann: zeitsprung gehört zu den anerkannten Marktführern für digitale Kommunikationslösungen in der Versicherungswelt. Das bedeutet, dass unsere Lösungen den Transfer von Geschäftsprozessen und Daten so vereinfachen, dass er ohne manuellen Aufwand auskommt. Das ist ein unwahrscheinlich großer Hebel in der Versicherungsbranche und ebenso in der Immobilienwirtschaft. In beiden Märkten steigt der Preisdruck ebenso wie die Regulatorik, was strukturelle Entwicklungen nötig macht, um mit Effizienzsteigerungen im Arbeitsablauf die Wirtschaftlichkeit auch in Zukunft zu sichern. Davon verstehen wir bei uns in der Unternehmensgruppe eine ganze Menge.
Es ist aber nicht nur das konkrete Know-how, das hilft.
Noch entscheidender ist vielleicht sogar das Mindset, das sich ease an der Stelle von zeitsprung abschaut und das sich nicht mit einer schlechten, ja nicht mal mit der zweitbesten Lösung zufriedengibt. Es ist die Herangehensweise eines Entwicklers, immer Optimierungspotenzial zu suchen und dann auch unbequeme Wege zu gehen, um dieses zu heben. Diese Herangehensweise hat ease von zeitsprung und wendet sie heute eigenständig an.    

Wenn man nun über Entwicklungen dieser Tragweite spricht, geht es ja immer auch um den Zeitpunkt, wann sie zum Erfolg führen. Warum ist jetzt genau der richtige
Zeitpunkt, um mit der ease Vision an den Markt zu gehen?

Marcel Hanselmann: Das ist alles ein Prozess. Irgendwann vor vielen Jahren haben wir begonnen, uns der Immobilienwirtschaft verstärkt zu widmen und vieles hier neu zu denken. Dann sind wir mit unserem Serviceangebot in diesem Bereich immer besser und umfangreicher geworden, haben immer besser verstanden, wo die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Branche liegen und wie wir Lösungen dafür bieten können. Wir können aber an dieser Stelle nicht davon ausgehen, dass wir am Ziel wären und das Ganze jetzt in ease verewigen. Es sind nicht nur wir dynamisch – der gesamte Markt und seine Herausforderungen entwickeln sich ebenso und so wird auch unser Portfolio immer einer dynamischen Entwicklung unterliegen, die stets den bewussten und unbewussten Bedürfnissen einen Schritt voraus sein muss. Man könnte es vielleicht eher so beschreiben, dass verschiedene interne Faktoren und die Bereitschaft für unsere
Vision am Markt genau jetzt die entscheidende Schwelle erreicht haben, um diesen Schritt zu gehen und deshalb ist es für uns der perfekte Zeitpunkt für ease. Ich möchte dabei aber betonen, dass bei aller Fokussierung auf Prozesse und Automatismen der Mensch bei ease weiterhin genauso im Mittelpunkt stehen wird, wie wir das bei E+H auch immer gelebt haben.

Sind die Unternehmen am Markt für dieses Angebot heute schon offen, denn es bedeutet schon, einen großen Schritt aus den lange ausgetretenen Pfaden hinaus zu machen?

Klaus Hanselmann: Hier kann man sicher nicht den gesamten Markt über einen Kamm scheren, aber wir sind diesen Weg ja bereits als E+H über mehrere Jahre gegangen und das auch mit Erfolg. Es geht nun um eine weitergehende Evolution und nicht um eine Revolution. Wir haben jahrelang den Markt analysiert und verkürzt gesagt traten zu diesem Thema zwei Dinge sehr klar zutage. Diese Entwicklung zielt zum einen genau auf die Lösung der aktuellen Herausforderungen, die vor allem unter den Hausverwaltungen immer stärker an Präsenz gewinnen. Zum anderen wird sich der Markt teilen in Unternehmen, die bereit sind, einen progressiven Weg zu gehen und andere, die an ihrem Geschäftsmodell der letzten Jahrzehnte festhalten. Sicher ist aber, dass es mit dem Geschäftsmodell von damals auf Dauer weder für eine Hausverwaltung noch für einen Makler machbar sein wird. Das Problem dabei ist, dass die Tragweite einer solchen Entwicklung meist erst im Nachhinein so richtig deutlich wird. Die Herausforderung besteht daher, im Vorfeld den Weg dort hin Schritt für Schritt zu gehen.

Was genau sind denn solche Zöpfe, die man nun abschneiden sollte?

Marcel Hanselmann: Das umfassend hier zu erschließen, würde sicher den Rahmen sprengen, aber ein gutes Beispiel ist der klassische Versicherungsmakler. Wer als Hausverwalter den klassischen Versicherungsmakler sucht, wird es schwer haben, denn dieser hat seinen Fokus nur auf dem Versicherungsvertrag. Das macht er vielleicht auch gut, aber wenn wir zukunftsfähig werden wollen, müssen wir uns auch mit den Bereichen links und rechts davon beschäftigen. In diesem Fall würde das beispielsweise bedeuten, sich mit der Datenerfassung und -analyse und der Vermeidung oder zumindest mit der Früherkennung von Gebäudeschäden auf der einen Seite und auf der anderen Seite mit dem Aufbau guter Prozesse für eine reibungslose Abwicklung im Schadenfall auseinanderzusetzen. Intelligente Gebäude, die mit innovativer Sensorik und Aktorik Schadenquoten minimieren können, werden im Schadenmanagement zunehmend an Bedeutung gewinnen. Hier sind wir auch heute schon sehr weit. Es geht aber nicht darum, heute und jetzt das perfekte Portfolio aufzustellen, sondern vielmehr stets für die zukünftige Entwicklung flexibel und gerüstet zu sein. Es geht bei den alten Zöpfen aber auch um Themen wie die Einzelvergabe von Handwerkerleistungen, die schnell zum Chaosfaktor werden. Gute Handwerkerorganisationen machen hier mit ihren professionellen Strukturen die eigene Arbeit deutlich leichter.

Kann man gerade an solchen Stellen auch mit ease zusammenarbeiten und trotzdem eigene Wünsche einbringen?

Marcel Hanselmann: Grundsätzlich sind wir natürlich für die Vorstellungen und Ziele unserer Kunden offen. Wir müssen an dieser Stelle aber offen sprechen und wenn ein Kunde seine übergeordneten Unternehmensziele mit uns erreichen möchte, nämlich die Steigerung seiner Effizienz und die Entlastung von Arbeit, tun wir ihm keinen Gefallen, wenn wir das mit der Umsetzung von hinderlichen Sonderlösungen in Gefahr bringen und dadurch das Ziel verwässern, denn Standards sind was Gutes.