Wenn Wurzeleinwuchs zum Wasserschaden führt

Leitungswasserschäden rangieren konstant auf den vorderen Plätzen der häufigsten Gebäudeschäden. In Jahren, die von Naturkatastrophen nicht ganz so sehr gebeutelt werden, führt meist keine andere Schadensursache zu so vielen Schäden wie Wasser, das aus Leitungen austritt. Ein Spezialfall stellt in diesem Zusammenhang der durch Wurzeleinwuchs verursachte Leitungswasserschaden dar. Hat man einen solchen Schaden zu vermelden, bleibt eine mehr oder weniger aufwändige Baustelle in der Regel nicht aus. Das betroffene Rohr muss repariert und die Feuchtigkeit getrocknet werden, bevor die in Mitleidenschaft gezogenen Wände wieder in den Ursprungszustand zurückversetzt werden können. Da dies für alle Betroffenen schon belastend genug ist, möchte man sich bei der Kostenfrage auf seine Gebäudeversicherung verlassen können. Genau dies war aber gerade beim Wasserschaden durch Wurzeleinwuchs lange nicht zweifelsfrei geklärt. Das hat sich nun geändert. Ein Ombudsmann-Schlichtungsspruch vom Frühsommer 2022 macht klar, dass es auf den Zustand der Rohre sowie des Verbindungsmaterials – Dichtungen, Muffen, Flansche usw. – ankommt. „Der Wurzeleinwuchs stellt für sich genommen kein versichertes Ereignis im Rahmen der Rohrbruchversicherung dar“, so der Wortlaut. Führt der Wurzeleinwuchs im Rohr jedoch zu einem Riss, Bruch oder Loch, muss die Versicherung den Schaden regulieren. „Auf die Ursache der Beschädigung am Wasserrohr kommt es also nicht an, jedoch entscheidend auf ihre Existenz“, so ease Sachschadenspezialistin Sina Müller. Was bedeutet das in der Praxis? – Wachsen Wurzeln in Wasserleitungen ein, ohne dass daraus ein Wasserschaden resultiert, bleibt das wohl meist unbemerkt. Ein anderer Fall ist aber durchaus relevant und kommt immer wieder vor, wenn die Wurzeln lediglich zu einem Muffenversatz oder einer Dehnung des Rohrs führen. Dann kommt es zum Wasseraustritt, ohne dass das Rohr selbst eine Beschädigung aufweist, und das ist laut Schlichterspruch kein versicherter Schaden. Die Versicherungen haben diese klare Einordnung auch bereits in ihre Rahmenverträge aufgenommen und stellen hier konkret klar, dass die „substanzielle Beschädigung“ der entscheidende Faktor für ihre Versicherungsleistung im Schadenfall ist. Für die Versicherungsnehmer ist das eine nicht wirklich befriedigende Situation, denn die Behebung eines Wasserschadens ist in aller Regel unumgänglich, ob das Rohr jedoch in solch einem Fall
Schaden nimmt, ist zunächst mal dem Zufall überlassen – aber nicht ganz. „Auch an dieser Stelle ist Schadenprävention das Mittel der Zukunft. Wir arbeiten mit Hochdruck an Modellen, um mit einer wissenschaftlich gestützten Regelung von Durchfluss, Wassertemperatur und Druck dem Risiko für Rohrbrüche vorbeugen zu können“, weiß Müller.

Subscribe to newsletter

Subscribe to receive the latest blog posts to your inbox every week.

By subscribing you agree to with our Privacy Policy.
Thank you! Your submission has been received!
Oops! Something went wrong while submitting the form.

MIT HOCHWASSER UMGEHEN LERNEN

Inside ease Weihnachtsspende

ease Interview Ziele 2024

Events Eventausblick 2024

Herunterladen

Wenn Wurzeleinwuchs zum Wasserschaden führt

Leitungswasserschäden rangieren konstant auf den vorderen Plätzen der häufigsten Gebäudeschäden. In Jahren, die von Naturkatastrophen nicht ganz so sehr gebeutelt werden, führt meist keine andere Schadensursache zu so vielen Schäden wie Wasser, das aus Leitungen austritt. Ein Spezialfall stellt in diesem Zusammenhang der durch Wurzeleinwuchs verursachte Leitungswasserschaden dar. Hat man einen solchen Schaden zu vermelden, bleibt eine mehr oder weniger aufwändige Baustelle in der Regel nicht aus. Das betroffene Rohr muss repariert und die Feuchtigkeit getrocknet werden, bevor die in Mitleidenschaft gezogenen Wände wieder in den Ursprungszustand zurückversetzt werden können. Da dies für alle Betroffenen schon belastend genug ist, möchte man sich bei der Kostenfrage auf seine Gebäudeversicherung verlassen können. Genau dies war aber gerade beim Wasserschaden durch Wurzeleinwuchs lange nicht zweifelsfrei geklärt. Das hat sich nun geändert. Ein Ombudsmann-Schlichtungsspruch vom Frühsommer 2022 macht klar, dass es auf den Zustand der Rohre sowie des Verbindungsmaterials – Dichtungen, Muffen, Flansche usw. – ankommt. „Der Wurzeleinwuchs stellt für sich genommen kein versichertes Ereignis im Rahmen der Rohrbruchversicherung dar“, so der Wortlaut. Führt der Wurzeleinwuchs im Rohr jedoch zu einem Riss, Bruch oder Loch, muss die Versicherung den Schaden regulieren. „Auf die Ursache der Beschädigung am Wasserrohr kommt es also nicht an, jedoch entscheidend auf ihre Existenz“, so ease Sachschadenspezialistin Sina Müller. Was bedeutet das in der Praxis? – Wachsen Wurzeln in Wasserleitungen ein, ohne dass daraus ein Wasserschaden resultiert, bleibt das wohl meist unbemerkt. Ein anderer Fall ist aber durchaus relevant und kommt immer wieder vor, wenn die Wurzeln lediglich zu einem Muffenversatz oder einer Dehnung des Rohrs führen. Dann kommt es zum Wasseraustritt, ohne dass das Rohr selbst eine Beschädigung aufweist, und das ist laut Schlichterspruch kein versicherter Schaden. Die Versicherungen haben diese klare Einordnung auch bereits in ihre Rahmenverträge aufgenommen und stellen hier konkret klar, dass die „substanzielle Beschädigung“ der entscheidende Faktor für ihre Versicherungsleistung im Schadenfall ist. Für die Versicherungsnehmer ist das eine nicht wirklich befriedigende Situation, denn die Behebung eines Wasserschadens ist in aller Regel unumgänglich, ob das Rohr jedoch in solch einem Fall
Schaden nimmt, ist zunächst mal dem Zufall überlassen – aber nicht ganz. „Auch an dieser Stelle ist Schadenprävention das Mittel der Zukunft. Wir arbeiten mit Hochdruck an Modellen, um mit einer wissenschaftlich gestützten Regelung von Durchfluss, Wassertemperatur und Druck dem Risiko für Rohrbrüche vorbeugen zu können“, weiß Müller.