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Intelligente Gebäude: Luxusspielerei oder ernstzunehmender Wirtschaftsfaktor?
27. Januar 2025

Smarte Technologien haben längst Einzug in unsere Gebäude gehalten. Von programmierbaren Kaffeemaschinen über steuerbare Heizungen bis hin zu vernetzten Überwachungssystemen – Smart Homes sind für viele ein Synonym für Komfort und Luxus. Doch eine neue Entwicklung verleiht der Technologie auch in der Immobilienverwaltung einen ernsthaften wirtschaftlichen Wert: die Nutzung von IoT-Lösungen (Internet of Things) zur Schadensprävention.
Was macht IoT so besonders?
Die Idee hinter IoT ist einfach, aber wirkungsvoll: Sensoren werden in Gebäuden installiert, um potenzielle Schäden frühzeitig zu erkennen und zu melden. Besonders im Bereich von Leitungswasserschäden, die fast die Hälfte aller Schäden in der Gebäudeversicherung ausmachen, wird das Potenzial von IoT immer deutlicher. Weltweit setzen Versicherer bereits auf diese Technologie, um Schäden durch undichte Rohre, Frost oder andere Gefahren zu minimieren – und das mit beeindruckenden Ergebnissen.
Laut Anja Stuchly, IoT-Expertin bei Munich Re, konnten durch die Integration von rund 80.000 Sensoren bei Versicherungsnehmern weltweit erhebliche Schäden vermieden und damit Kosten in Millionenhöhe eingespart werden. „Ein Großteil der Leitungswasserschäden wäre vermeidbar, würden Wasserleitungen regelmäßig gewartet. Unsere Sensoren erkennen Leckagen oder Rohrbrüche frühzeitig und verhindern damit oft, dass ein Schaden überhaupt entsteht“, so Stuchly.
Warum ist das relevant für Verwalter?
Immobilienverwalter stehen vor der Herausforderung, Gebäude nicht nur effizient zu bewirtschaften, sondern auch langfristig attraktiv und sicher zu halten. Schäden, die sich über Monate hinweg unbemerkt entwickeln, können hohe Kosten verursachen – nicht nur für Reparaturen, sondern auch durch steigende Versicherungsprämien. IoT bietet hier eine zukunftsweisende Lösung.
Durch den Einsatz smarter Sensorik können Gebäude wieder interessanter für Versicherungen werden. Das Risiko sinkt, und damit auch die Schadenquote – ein Effekt, der sich direkt auf die Prämien auswirkt. Eigentümergemeinschaften profitieren von stabileren Kosten, während Verwalter mit einer innovativen Herangehensweise punkten können.
Vom Leitungswasserschaden zum Gesamtkonzept
Auch wenn der Fokus derzeit auf Leitungswasserschäden liegt, ist das Potenzial von IoT damit längst nicht ausgeschöpft. „Unser Blick geht über diesen Bereich hinaus“, betont Marcel Hanselmann. Sensoren könnten in Zukunft auch andere Risiken wie Brandschutz oder Einbruchssicherheit abdecken und so das Gesamtsicherheitsniveau von Gebäuden steigern.
Ein Gewinn für alle Beteiligten
Die Integration von IoT-Technologien in Gebäuden ist mehr als nur ein technisches Upgrade – sie verändert die Art und Weise, wie Gebäude verwaltet, versichert und geschützt werden. Für Verwalter, Eigentümer und Versicherungen entsteht eine Win-win-Situation: weniger Schäden, geringere Prämien und ein insgesamt höheres Sicherheitsniveau.
Die Digitalisierung bietet damit eine einzigartige Chance, die Gebäudebewirtschaftung auf ein neues Level zu heben. Was früher wie ein Luxus-Feature wirkte, ist heute ein zentraler Wirtschaftsfaktor – mit klarem Nutzen für alle Beteiligten.
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